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Institut für Biomedizinische Ethik und Medizingeschichte (IBME)

Klinikalltag und Universität

Momentaufnahmen

Die Entwicklung leichterer und technisch einfacher zu bedienender Fotoapparate ermöglichte es Beteiligten, die medizinische Ausbildung und den Klinikalltag spontan aufzunehmen. Der Bildaufbau imitierte zunächst die Profiaufnahmen, aber bald zeigten die sogenannten „Knipser–Bilder“ ein spontaneres, bewegteres und unmittelbareres Bild vom Klinikalltag. Die Krankenschwester Leonie Moser (1897–1959) erlangte grössere Bekanntheit, da sie als Pionierin auf dem Gebiet der Röntgentechnologie eine Biografie verfasste und in ihren letzten Lebensjahren eine historische Sammlung zur Geschichte der OP-Schwestern zusammenstellte. Ihr Nachlass umfasst viele von ihr gefertigte oder gesammelte Fotografien, die sie mit Kontextdaten versehen hat. Das Foto aus der Zeit der Grippepandemie von 1918–1920 erinnert noch sehr an die Inszenierungen der Profifotografen. Aber ihre Schnappschüsse der Klinikleiter geben einen lebendigeren Eindruck, so das Foto des als überaus charmant und beliebt bezeichneten Chirurgen Paul Clairmont.
Im grossen Fotonachlass von Willi Bircher (1898–1970), dem Sohn von Max Bircher-Benner (1867-1939), befindet sich ein rares Dokument einer Lehrveranstaltung aus den 1920er Jahren.

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Leonie Moser. Patientenzimmer Kinder und Jugendliche im Kantonsspital Olten, Grippepandemie 1918.
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Leonie Moser. Paul Clairmont (1875–1942), Chirurg, mit ausländischen Gästen am Universitätsspital, o. D. ca. 1930er.
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Willy Bircher, Vorlesung des Pädiatrieprofessors Emil Feer (1864–1955), Zürich, o. D. um 1924.

Klinikbauten

Otto Maurice Schürch, Kantonsspital Winterthur: "Schichtraum, gleichzeitig Warteraum für Durchleuchtungspatienten." O. D. ca. 1943.

Beschreibung: Fotograf: Otto Maurice Schürch (1896-1951), Glasdia positiv 12 x 9 cm. Quellennachweis: AfM PN 141 Glasdias 6A_01.

Otto Maurice Schürch, Kantonsspital Winterthur: „Bariumküche, gleichzeitig Essraum des Röntgenpersonals, Anfertigung von Diapositiven.» O. D. ca. 1943.

Otto Maurice Schürch, Kantonsspital Winterthur: "Bariumküche, gleichzeitig Essraum des Röntgenpersonals, Anfertigung von Diapositiven." O. D. ca. 1943.

Otto Maurice Schürch, Kantonsspital Winterthur: „Zufahrt zum OP-Saal." O. D. ca. 1943.

Beschreibung: Fotograf: Otto Maurice Schürch (1896-1951), Glasdia positiv 12 x 9 cm. Quellennachweis: AfM PN 141 Glasdias 6A_05. 

Otto Maurice Schürch, Kantonsspital Winterthur: "Befundraum, gleichzeitig Raum für alle Schreibarbeiten." O. D. ca. 1943.

Beschreibung: Fotograf: Otto Maurice Schürch (1896-1951), Glasdia positiv 12 x 9 cm. Quellennachweis: AfM PN 141 Glasdias 6A_07.

Otto Maurice Schürch, Kantonsspital Winterthur: "Korridor der Frauenabteilung. Kein Tagraum vorhanden." O. D. ca. 1943.

Beschreibung: Fotograf: Otto Maurice Schürch (1896-1951), Glasdia positiv 12 x 9 cm. Quellennachweis: AfM PN 141 Glasdias 6A_08.

 

Otto Maurice Schürch, Kantonsspital Winterthur: "Sitzungsaal mit Patientenbetten." O. D. ca. 1943.

Beschreibung: Fotograf: Otto Maurice Schürch (1896-1951), Glasdia positiv 12 x 9 cm. Quellennachweis: AfM PN 141 Glasdias 6A_12.

Otto Maurice Schürch, Kantonsspital Winterthur: "Der Stand der Winterthurer ‘Spitalfrage’ heute – unsterbliches Spitalprojekt. Karikatur." O. D. ca. 1943.

Beschreibung: Fotograf: Otto Maurice Schürch (1896-1951), Glasdia positiv 12 x 9 cm. Quellennachweis: AfM PN 141 Glasdias 6A_13.

Der Chirurg Otto Maurice Schürch (1896-1951) war von 1936-1947 Chefarzt der chirurgischen Abteilung und Leiter des Kantonsspitals Winterthur. In seine Ära fallen die Pläne zur Beseitigung der langanhaltenden baulichen Missstände, die sich ab 1939 zu einer extremen Überbelastung des Spitals auswuchsen. 1943 führte der Kanton einen Planungswettbewerb durch, aber erst 1947 wurde in einer Volksabstimmung einem Neubau zugestimmt. In diesem Zusammenhang steht eine Serie von Glasdias in einem Schuber, die Schürch sicher mehrfach verschiedenen Verantwortlichen vorführte, um die Misstände zu dokumentieren. Vgl. Hany, Geschichte des Kantonsspitals Winterthur, Zürcher Spitalgeschichte III, S. 203ff.

Eduard Haefliger, Fotografien aus dem Bericht „Zur Frage des Neu- und Umbaus. Entwicklung und jetziger Zustand der Heilstätte Wald“ an das Gesundheitsamt Zürich. [1943].

Aus dem Nachlass von Eduard Haefliger (1910-2006), Lungenarzt, Chefarzt der Zürcher Höhenklinik «Wald» 1941-1976.

Beschreibung: Fotograf unbekannt, s/w Dias. «Die Heilstätte besitzt weder einen Personen- noch einen Bettenlift»; Das Wartezimmer ist (...) zu klein. Die Patienten sitzen daher sehr oft auf der Treppe, die zur ärztlichen Abteilung führt, und versperren (...) den Durchgang. Quellennachweis: AfM PN 53.08.18 und 43. 

Auch die Lungenheilstätte «Wald» kam in den Kriegsjahren an ihre Kapazitätengrenze. Systemtische Reihenuntersuchungen liessen die Zahl der zu versorgenden TBC-Kranken in die Höhe schnellen, bereits bestehende bauliche Mängel verschärften auch hier das Problem. Die Heilstätte fertigte eine Fotoserie an, die den Bericht an das Gesundheitsamt anschaulich begleitete. Vgl. Iris Ritzmann: Hausordnung und Liegekur. Vom Volkssanatorium zur Spezialklinik. 100 Jahre Höhenklinik Wald. Zürich 1998, S. 123-127.